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Musik, Film, Literatur, Schönes und Lustiges aus den Weiten des www
Sonntag, 29. März 2009
Leonard Cohen »Live in London«
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Mokolé
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In der gut gefüllten Kirche gab es im ersten Teil afrikanische Spirituals und danach eine karibische Messe. Der Eintritt war frei und es wurde um Spenden für den südafrikanischen Partnerchor gebeten. Und die wurden dann–auf südafrikanische Art–tanzend in die Körbchen gelegt. Ein seltener & toller Anblick, eine ganze Kirche am Tanzen zu sehen!
Apropos tanzen–afrikanische Musik wird nicht nur gesungen, sondern gleichzeitig getanzt, ein Gesamtkunstwerk sozusagen. Zwischendurch wurde es der Chorleiterin Eva Buckman so warm, dass sie barfuß weitertanzte. Und nach dem Konzert war noch lange nicht Schluss–da wurde noch mehr als ein Stündchen weitergesungen und -getanzt, bevor man sich eine kleine Stärkung beim benachbarten Griechen gönnte. Ob's ein bisschen an Isoldes Cremant lag? Ich habe jedenfalls noch keinen Chor erlebt, der so viel Spaß an der Freude hatte und ich sehe mich schon die zahlenmäßig ein wenig im Rückstand befindliche Herrenriege unterstützen... Kurz & gut: ich war´s begeistert!
Freitag, 27. März 2009
Water Management
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Wasser wird eines der wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts sein. IBM hat sich einige kluge Gedanken dazu gemacht und auch einen IBM Global Innovation Outlook On Water Management verfasst. Kanada mit 778 l und die USA mit 616 l liegen im täglichem pro-Kopf-Verbrauch an der Spitze, wobei sich unsere 151 l geradezu bescheiden ausnehmen. Interessant auch das Konzept des virtuellen Wassers: wieviel Wasser wird zur Erzeugung einer bestimmten Sache benötigt? 10 l für ein Blatt Papier, 120 l für ein Glas Wein (schluck!), 140 l für eine Tasse Kaffee, 4800 l für 1 kg Schweinefleisch und 16600 l für ein Kilo Leder!
Donnerstag, 26. März 2009
TimeSpace
Auch die Washington Post experimentiert mit der Darstellung von Nachrichten, Fotos und Videos auf einer Weltkarte. Dieses Teil ist ein wenig interaktiver als z.B. MappedUp oder NewsGlobe, die ich hier schon vorgestellt hatte.
Mittwoch, 25. März 2009
Ghost In The Machine
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Formel 1 2009
Auch wenn man kein Fan der Formel 1 ist, kann man die aufwändige Animation eigentlich nur bewundern. Good work!
Dienstag, 24. März 2009
Rotkäppchen
Ein Märchen der Gebrüder Grimm in Infografiken erzählt:
Slagsmålsklubben - Sponsored by destiny from Tomas Nilsson on Vimeo.
Slagsmålsklubben - Sponsored by destiny from Tomas Nilsson on Vimeo.
Montag, 23. März 2009
Please Say Something!
Eine schöne animierte love story von David O'Reilly:
Please Say Something - Full Length from David OReilly on Vimeo.
Please Say Something - Full Length from David OReilly on Vimeo.
Sonntag, 22. März 2009
Datamoshing
Chairlift - "Evident Utensil" Music Video from Data Mosher on Vimeo.
Dieses Musikvideo verwendet Datamoshing, eine relativ neue Animationstechnik, welche Kompressions-Artifakte kreativ einsetzt. Hier ihre erster Verwendung von einem ihrer Entwickler, David O'Reilly (2005):
Venetian Snares - Szamar Madar from David OReilly on Vimeo.
Bei COLOURlovers gibt es noch mehr Beispiele, die ihr euch anschauen könnt, bis auf das letzte, welches mit dem Thema nichts zu tun hat und das morgen auf diesem Kanal läuft, wenn ihr euch so lange zügeln könnt.
Samstag, 21. März 2009
The Big Takeover
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Ein langer, sehr zorniger und gut recherchierter Artikel des amerikanischen Rolling Stone zur Finanzkrise, der sich durch deutliche Charakterisierung der Beteiligten auszeichnet, die Verflechtungen zwischen der Regierung und den Investmentbankern zeigt und The Big Takeover heißt. Ein Augenöffner.
Freitag, 20. März 2009
One Way Out
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Diese Grafik von Serge Seidlitz (via début art) für ein neues Format von Discovery Channel schmückt z.B. die Rückseite der Printausgabe 17.02 von WIRED und ist doch mal wieder ein netter Rube Goldberg.
Long Division
...so heißt dieses Bild. Fotos wie diese findet man bei flickriver, wo man die neuesten oder als interessant getaggten flickr-Bilder erforschen kann und mehr.
Sonntag, 15. März 2009
Guilty Secrets
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Zum World Book Day 2009 veranstaltete Spread the Word eine Umfrage–The Guilty Secrets Survey–, deren Ergebnisse jetzt vorliegen:
- 65% der TeilnehmerInnen haben fälschlicherweise behauptet, ein bestimmtes Buch gelesen zu haben,
- 41% gestehen, auf der letzten Seite eines Buches gespickt zu haben, wie es ausgeht und
- 96% geben zu, noch spät wach geblieben zu sein, um ein Buch fertig zu lesen.
- 1984 von George Orwell (42%)
- Krieg und Frieden von Leo Tolstoy (31%)
- Ulysses von James Joyce (25%)
- Die Bibel (24%)
- Madame Bovary von Gustave Flaubert (16%)
- Eine kurze Geschichte der Zeit von Stephen Hawking (15%)
- Mitternachtskinder von Salman Rushdie (14%)
- Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust (9%)
- Ein amerikanischer Traum von Barack Obama (6%)
- Das egoistische Gen von Richard Dawkins (6%)
Freitag, 13. März 2009
Duell Mensch-Affe IV
Das Thema taucht natürlich wunderbar für das Darwin-Jahr: nach einem Bericht von Yahoo können Affen planen und Waffenlager anlegen.
Dümmer stellt sich dagegen folgende Schildkröte an, hoffentlich ist das nicht ihre einzige Fortpflanzungsstrategie (ist das eigentlich schon NSFW?):
Apropos Schildkröte: da fällt mir doch noch ein toller Spruch ein, denn ich neulich ichweissnichtwo gelesen habe:
Eine Schildkröte, die etwas erreichen möchte, muss den Kopf herausstrecken.
Dümmer stellt sich dagegen folgende Schildkröte an, hoffentlich ist das nicht ihre einzige Fortpflanzungsstrategie (ist das eigentlich schon NSFW?):
Apropos Schildkröte: da fällt mir doch noch ein toller Spruch ein, denn ich neulich ichweissnichtwo gelesen habe:
Eine Schildkröte, die etwas erreichen möchte, muss den Kopf herausstrecken.
Mittwoch, 11. März 2009
End Games
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Bei dicken Büchern–und wer gerne liest, liebt dicke Bücher, solange die Handgelenke beim Lesen nicht abbrechen–lese ich gegen Ende gern ein wenig langsamer, damit das Lesefutter noch ein wenig hält. Besser dran ist man bei Autoren, die eine ganze Romanreihe vorlegen. Aber auch die längste Reihe hat ein Ende, wenn der Autor genug von seinem Helden hat und ihn sterben lässt oder wenn er, wie in diesem Fall, durch sein eigenes Ableben bedingt, die Feder endgültig aus der Hand legt. Es geht um End Games, den unwiederruflich letzten Roman der 11-teiligen Reihe um den italienischen Kommisssar Aurelio Zen von Michael Dibdin (1947–2007), der posthum erschienen ist.
Aurelio Zen ist mir im Lauf der Jahre so richtig ans Herz gewachsen, wenn er sich quer durch Italien strafversetzen läßt, was er meist seiner Ehrlichkeit und seinem Gerechtigkeitssinn zu verdanken hat. Er ist einfach nicht korrumpierbar. Jeder Roman spielt in einer anderen italienischen Stadt oder Provinz und jedesmal macht das spezifische Lokalkolorit, bis hin zur mehr oder weniger genießbaren Küche, einen der Anreize zur Lektüre aus. Dibdin schreibt in 3–5 seitigen Kapiteln, die immer dazu verführen, noch eines zu lesen. Die Plots sind solide konstruiert und mit vielen feinen psychologischen Beobachtungen angereichert. Die Figuren sind glaubwürdig und lebensecht. Humor und Selbstironie durchziehen die Reihe, die gegen Ende (altersbedingt?) ein wenig melancholischer wird, aber weit entfernt ist von der Depri-Stimmung Aurelios nordischer Kollegen.
Sein letzter Fall spielt in Kalabrien, auf der Zehenspitze des italienischen Stiefels, wo er eine Krankheitsvertretung für den örtlichen Polizeichef übernimmt, der sich in den Fuß geschoßen hat. Ein Amerikaner, der für eine Filmgesellschaft arbeitet, die vor Ort einen Film über die Apokalypse drehen möchte, wird ermordet. Bei den Recherchen stellt sich heraus, dass seine Vorfahren hießige Großgrundbesitzer waren. Aber aus den Einheimischen ist einfach nichts herauszubekommen... Was hat die Suche nach dem verborgenen Schatz des Gotenkönigs Alarich mit dem geplanten Film zu tun? Eine buntschillernde Reihe von zwielichten Charakteren muss zur Lösung des Falles durchleuchtet werden.
Julian Barnes, ein anderer meiner Lieblingsautoren, schrieb dazu im Guardian: »One of Dibdin's very best. He knew Italy from toe to groin, and wrote better than most Booker shortlisters.«
Sonntag, 8. März 2009
David Qualey im alten E-Werk
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Und hier ist er mit seiner wunderschönen Bach-Bearbeitung von »Jesu bleibet meine Freude«, das er natürlich auch gespielt hat:
Freitag, 6. März 2009
Dienstag, 3. März 2009
Das Wetter vor 15 Jahren
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»Sympathisch ist ein Mensch, weil man nicht zu viel über ihn weiß.«Aber jetzt hör' ich auf, denn »sonst wär's ja kein Film!«
»Intensivstation ist allerdings wesentlich besser als lebendig begraben.«
»Temperaturabfall, als hätte das Leichenschauhaus Tag der offenen Tür.«
»Ja, das ist mein erstes Buch, in dem niemandem was amputiert wird«
Sita Sings The Blues
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Sonntag, 1. März 2009
Nonsense. First-Class Nonsense, Made In Britain.
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Das Original erschien 1938 als Death in Five Boxes in New York. John Dickson Carr (1906–1977) mag es geheimnisvoll und einer seiner Romane, The Three Coffins, gilt als bester Locked-Room-Krimi aller Zeiten.
Das Problem, das ich mit diesen Dingern habe, ist, dass die Konstruktion meist so hanebüchend ausfällt, dass dabei jegliche Plausibilität auf der Strecke bleibt. Da ist mir dann ein Autor wie Raymond Chandler lieber, der seine Plots eher schlampert behandelt, aber dafür umso dichteres Stimmungsgarn webt (und bei den neueren Autoren verzichte ich gerne auf den gefühlten tausendsten Serienmörder oder neurotischen Nordmann und bevorzuge entweder Ian Rankin oder Michael Dibdins Aurelio Zen, der sich durch sämtliche italienischen Provinzen strafversetzen lässt).
Bei Fünf Tödliche Schachteln sitzen vier Personen um einen Tisch, drei bewußtlos (Atropin-Vergiftung), der Gastgeber tot (mit einem Stockdegen erstochen). Wie kam das Atropin in die Drinks? Was sind das für seltsame Gegenstände in den Taschen der Bewußtlosen? Was soll das Ganze? Ganz gegen die klassischen Regeln kommt auch eine Liebesgeschichte vor, die mit einer Hochzeit endet (so viel Spoiler sei mir gestattet). Und der dicke Sir Henry Merrivale hat mal wieder alles im Griff, wenn er nicht gerade mit einem Obstkarren den Berg hinaufrennt...
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